Research in past times - improved understanding in present times
Proletarische Frauenbewegung, Mitte 19. - fruehes 20. Jhrdt.
Der Kampf der Proletarischen Frauenrechtlerinnen muendete de facto alsbald in Stellvertreter-Auseinandersetzungen ein: es ging um die Schaffung einer anderen Gesellschaftsstrukur als der herkoemmlichen buergerlichen Gesellschaft.
Klara Zetkin (1856 - 1933) wurde im Jahre 1907 anlaesslich der 1. Sozialistischen Frauenkonferenz in Stuttgart, zur Ersten Sekretaerin des Frauensekretariats der Internationalen Sozialistischen Arbeiterparteien gewaehlt.
Daraufhin wurde im Jahre 1911 auf der 2. Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen (gleichzeitg mit dem Sozialistenkongress) von Klara Zetkin der 8. Maerz eines jeden Jahres zum Kampf- und Feiertag der Frauen erklaert.
Klara Zetkin ist die Initiatorin des INTERNATIONALEN FRAUENTAGES (8. Maerz).
Den Unterschied zur Buergerlichen Frauenbewegung sieht Zetkin darin, dass in der Buergerlichen Frauenbewegung innerhalb der jeweiligen Klasse gegen die Maenner zu kaempfen sei, hingegen sollen Proletarische Frauenrechtlerinnen zusammen mit den Maennern ihrer Klasse zur Ueberwindung eben jener Klasse kaempfen, sowie "Buergerliche Doppelmoral" ueberwinden.
Nicht alle Kaempferinnen unterstuetzten diese Ziel-Setzungen. Lilly Braun beispielsweise nicht, sie wurde dann auch aus der Proletarischen Frauenbewegung ausgeschlossen, zuvor gab es harte Richtungs-Kaempfe zwischen ihr und Klara Zetkin.
Die Anfaenge der Titel zum Thema Proletarischer Frauenbewegung in Deutschland gehen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurueck. Oft handelte es sich um politische Kleinschriften, welche von Bibliotheken kaum systematisch gesammelt wurden. Und jene Werke, welche die Weltkriege ueberstanden haben, sind von von Papierzerfall und Saeurefrass bedroht.
In der Literatur wurde "proletarisch" meist synonym mit "sozialistisch" aufgefasst, wobei der Blick oft auf eine der beiden Hauptstroemungen (SPD bzw. KPD) beschraenkt blieb. Aus heutiger Sicht erscheint es jedoch sinnvoller, den Begriff "proletarisch" als primaer "soziale" Kategorie zu begreifen.
Mit dem Zusammenbruch der SED-Herrschaft der DDR im November 1989 wurden auch Archiv-Bestaende in Ost-Berlin zugaenglich. Dort war auch die Privat-Bibliothek Klara Zetkins gelagert, ungefaehr die Haelfte der Titel unserer Sammlung entstammen der Privat-Bibliothek Klara Zetkins. Klara Zetkin war vor der "Machtergreifung" der NAZIs im Januar 1933 noch zuvor im Sommer 1932 "Alterspraesidentin im Deutschen Reichstag", kurze Zeit danach emmigrierte sie nach Moskau.
Nach ihrem Tod in Moskau am 20. Juni 1933 wurde ihre Bibliothek dann nach Ost-Berlin (DDR) zurueck gebracht, in welchem Jahr wissen wir nicht. Die Original-Werke in Ost-Berlin waren nach dem Mauerfall in Berlin teilweise in einem erbaermlich 'physischen' Zustand: so wurden offensichtlich die Titel in Parafin eingetaucht, folglich waren jene mit Parafin umhuellt. Auf diese Weise sollte offenbar versucht werden, einen weiteren Papier-Zerfall der 'physischen' Originale wenigstens aufhalten zu koennen.
Unsere Titel-Sammlung hat in erster Linie einen inhaltliche Klammer, ist also nicht eine Sammlung aus einer spezifischen Quelle (Bibliothek, Privatsammlung, Archiv etc.). Dies bedeutet, dass unsere Titel-Sammlung inhaltlich zusammengestellt wurde, ohne den Anspruch zu erheben, ein repraesentatives 'Gesamtwerk' zum Thema darzustellen.
Unsere Titel-Sammlung enthaelt - wie erwaehnt - Titel aus der Nachlass - Bibliothek Klara Zetkins, teilweise mit handschriftlicher Eigentums-Signatur K. Zetkin - Zundel (Anmerkung: Friedrich Zundel war der Name ihres Ehemannes in Stuttgart, diese Ehe wurde 1928 geschieden).
Die Titel-Auswahlkriterien der teilweise schwer zugaenglichen 'physischen' Original-Werke zum Thema "Proletarische Frauenbewegung" waren inhaltliche Bedeutung, Seltenheit, sowie Bedrohtheit der Originale aufgrund derer 'physischen' Erhaltungszustaende. Bei einigen Werken war auch schon die jeweilige Umschlagsgestaltung Ausdruck der tagespolitischen Auseinandersetzungen jener Zeit. Ferner haben wir einige seltene und sehr verstreute Zeitschriften erstmals vollstaendig 'digital' zusammengefuehrt - damit rekonstruiert - welche nun als ebook-Titel vorliegen.
Wir haben keine Konservierungen der 'physisch' bedrohten Original-Titel vorgenommen, unsere digitalisierten Titel sind jedoch Preservation-Massnahmen fuer die Originalwerke - das "Access"-Werk ist unser ebook-Titel.
Mit dieser Edition folgten wir posthum der Aufforderung von Julius Motteler - frueher Foerderer und erster Archivar der Proletarischen Frauenbewegung - welcher sagte: "Sammelt die Bausteine zu einer Geschichte der Proletarischen Frauenbewegung, solange die Dokumente nicht zerfallen und verweht sind".
Unsere ebooks enthalten die Inhalte der zugrundeliegenden Originalwerke - teilweise inklusive den Original-Umschlagsgestaltungen. Sie wurden mit digital verbesserten Faksimile-Seiten unter Beibehaltung des historischen Schriftbildes und Layouts publiziert. Ferner kann der Nutzer ueber manuell / digitale Navigationshilfen je ebook auf spezifische Inhalte bzw. Baende je Titel (falls vorhanden) individuell digital zugegreifen, einschliesslich - wiederum falls vorhanden - dem Inhaltverzeichnis eines Werkes.
Die ebook-Titel sind in Gattungen geordnet Alltagserfahrungen, Soziale Fragen, Frauenarbeit, aber auch nach Organisationen und Gewerkschaften.
Autoren- / Titel-Listen sind auf Nachfrage erwerbbar.
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